Gruppensorge/Awareness

Ihr seht euch nur zu euren Treffen und wisst gar nicht was bei den anderen abgeht? Es kommen auf einmal eine oder mehrere Personen nicht mehr zu den Treffen und ihr fragt euch wieso. Oder ihr wollt einfach als Gruppe zusammenwachsen. Dann ist es Sinnvoll, dass ihr mehr miteinander macht und euch besser kennenlernt. So macht die politische Arbeit nicht nur mehr Spaß, sondern ihr könnt euch auch besser in Krisensituationen unterstützen.

Thementext

Wenn ihr vor habt längerfristig zusammenzuarbeiten, ist es sinnvoll sich besser kennenzulernen.
Unterstützt euch gegenseitig und nehmt euch auch in Verantwortung. Sei es bei euren Treffen oder auch bei Veranstaltungen.

Awareness

Awareness bedeutet übersetzt so viel wie Achtsamkeit. Also das man das Umfeld und sich selber aktiv wahrnimmt. Das Ziel von Awarenessarbeit ist es konsensbasiertes Handeln zu fördern und Diskriminierung, sowie (sexualisierte) Gewalt vorzubeugen. Dabei unterstützen Menschen die Awarenessarbeit machen die davon betroffenen Menschen.

Awarenesskonzept

In den letzten Jahren haben immer mehr Gruppen und Locations Awarenesskonzepte geschrieben. Hier sind gibt es einen kurzen Abriss wie Awarenesskonzepte häufig aufgebaut sind.

Meistens fangen diese mit einem Selbstverständnis der Gruppe bzw. des Ortes an. Also als was sich der Ort oder die Gruppe versteht. Anschließend kann noch eine Begriffserklärung zu ausgewählten Begriffen wie zum Beispiel Privilegien folgen. Wenn bei euch in der Gruppe Begriffe benutzt werden, die nicht alle verstehen, oder zu denen es unterschiedliche Auffassungen gibt, ist es Sinnvoll diese zu definieren und festzuschreiben, damit es im Nachhinein weniger Diskussionen gibt. Auch könnt ihr dort eure Werte, wie zum Beispiel Solidarität, Selbstreflexion und Handlungsfähigkeit, aber auch dass ihr zum Beispiel gegen Diskriminierungen seit, mit reinschreiben, macht euch da Gedanken drüber wozu ihr steht oder stehen wollt.

Im nächsten Abschnitt kann dann mit drinnen stehen, wie ihr bei Awarenessfällen erreichbar seit.
Also sind bei Veranstaltungen bestimmte Leute, die Beispielsweise ein auffälliges Kleidungsstück tragen, ansprechbar, oder seit ihr an der Bar und Tür für Leute erreichbar. Alternativ kann es auch eine Awarenessemailadresse, oder Telefon/Signal Nummer geben. Auch sollte mit aufgeführt werden, wie ihr mit ausübenden und betroffenen umgeht.

Welche Aufgaben zu einem Awarenessarbeit auf Veranstaltungen und was Leitlininen seien können könnt ihr in den neuen Awarenessstandarts nachlesen die unten verlinkt sind. Das sind eine von vielen Awarenessgruppen erarbeitete Grundlage zu Awarenessarbeit.

Herausforderungen der Awarenessarbeit

Awareness ersetzt keine psychologische oder medizinische Unterstützung, achtet dabei auf euch selber und eure Kapazitäten. Macht euch bewusst was für eine Verantwortung ihr tragt. Wenn ihr nicht fit oder nicht nüchtern seit, lasst es. Damit richtet ihr im zweifel nur schaden an. Auch ist es wichtig sich fortzubilden und nicht bei einer Veranstaltung hinzuschreiben das es Awareness gibt, diese aber am ende nicht leisten zu können.

Gruppe

Wenn ihr euch als Gruppe an euch arbeiten und mehr awarerness haben wollt ist sinnvoll sich Gemeinsam mit Themen wie Feminismus, Rassismus, Patriarchat, Privilegien und Queereness auseinander zu setzen. Kommt über die Themen ins Gespräch, holt euch erfahrene Leute ran und macht Workshops. Gemeinsame Lesekreise können da genauso weiterhelfen, wie Chatgruppen in denen ihr euch die besten Social Media Beiträge zu den Themen zuschickt.

Gruppenaktivitäten

Wenn ihr als Gruppe längerfristig zusammenarbeiten wollt, empfiehlt es sich gemeinsam Erfolgserlebnisse zu haben. Das können erfolgreiche politische Kämpfe sein, aber auch ein Ausflug an einen See. Es muss nicht unbedingt viel sein und es ist auch ok, wenn die politische Gruppe nicht euer engster Freund*innenkreis wird. Aber nach einem treffen sich, mit einem Getränk, zusammenzusetzen und miteinander zu reden ist mehr als nur zu socialisen. Es ermöglicht, dass ihr als Gruppe zusammenwachsen und neue Leute besser mit rein bringen könnt.


Check in Runde

Als eine, schon recht einfach zu nutzende Methode, ist die Check in Runde am Anfang von einem Treffen. Ihr erzählt kurz was ihr am Tag gemacht habt, wie ihr bei dem Treffen seit und was eure Kapazitäten dafür sind. Ihr könnt auch erzählen wie es euch geht. Macht euch da aber kein druck, vielen Menschen fällt es schwer in einer Gruppe sich so zu öffnen. Erfahrungsgemäß dauert das auch bei Gruppen die schon lange zusammenarbeiten auch eine weile, bis das vertrauen und die Gewohnheit da ist, dort ehrlich, auch sich selbst gegenüber, zu erzählen wie es einem geht.
In Runden, in welchen öfter neue Leute dazu kommen, ist es eine gute Möglichkeit seinen Namen und Pronomen vorzustellen.
Abgewandelt lässt sich eine Check in Runde auch kreativ als Einstieg nutzen. Also in Richtung von einem Kennenlernspiel, mit Fragen welche Pflanze oder Bürogegenstand bin ich gerade? Das hilft leichter ins Reden zu kommen und dabei noch etwas Spaß zu haben.